Familienwechsel

Nach einigen schwierigen Problem mit meinem Bruder musste ich dann schließlich doch die Familie wechseln. Am 12. Mai kam ich dann in Marie's Familie nach San Isidro. Ein kleiner Stadtteil von San Ramón, 5 Minuten Autofahrt entfernt. Jetzt habe ich nur noch eine kleine 12 jährige Schwester die Fan von One Direction ist. Ich wurde herzlich und total lieb in der Familie aufgenommen. Das Haus ist sehr schön und ich fühle mich total wohl. 

Surfen in Jaco☼

Gleich am ersten Wochenende in meiner neuen Familie fuhren wir mit Sack und Pack zu dem Onkel von Roberto, dem Vater nach Jaco. Auf einer Brücke über dem Río Tarcoles machten wir halt und schauten uns die Krokodile im Wasser an. Im gesamten Fluss sollen über 1.000 Krokodile wohnen. 

Schlimm ist, vor einem Monat wollte ein besoffener Typ aus Nicaragua in dem Fluss schwimmen gehen und wurde dann von 5 Krokodilen gefressen. Es gibt sogar ein Video von seinem Kopf.. 

Río Tarcoles ist der Fluss mit den meisten Krokodilen, aber auch traurigerweise leider der dreckigste Fluss. Das ganze Abwasser aus San José landet in diesem Fluss.

In Jaco wohnt die Familie in einem Häuschen direkt an der Playa Hermosa. Vor dem Mittagessen gingen wir mit Steven, dem Sohn des Onkels zum Strand und probierten Longboard aus. Man legt das Board in den nassen Sand, läuft an, springt aufs Brett und surft vorne ein bisschen in den Wellen. Ich probierte es aus, aber als ich Anlauf nahm und auf das Brett sprang, hatte ich keinen Halt und rutschte voll nach hinten ab und landete mit voller Wucht auf dem Arsch. Das tat sau weh! Nach dem Mittag fuhren wir nach Jaco, liehen uns Surfbretter und bekamen von Steven und Oktavio, dem Cousin, surfunterricht.

Nach der kurzen Einführung am Strand ging es dann auch schon direkt mit den Surfbrettern ins Wasser. Es hat totalen Spaß gemacht und es war sogar viel leichter als ich mir das vorgestellt hatte. Schon beim 2 Versuch konnte ich sicher auf dem Brett stehen. Marie und ich lernten ziemlich schnell innerhalb von einer Stunde. Es war einfach super cool! Später erzählte mir Steven, dass einige 3 Monate brauchen um überhaupt erst auf dem Brett stehen zu können. 

Monte Verde

Am 22.05. fuhren Marie und ich mit unserem guten Freund Georg am fruehren Morgen nach Monte Verde, Santa Elena und checkten im Hostel Cheepsleepers. 5 Mill pro Nacht, ziemlich guenstig! Um keine Zeit zu verlieren fuhren wir auch gleich los in den Nationalpark Monte Verde zum Canopy. Es war super cool. Nach der ersten Bahn wollten wir immer mehr. Bahn fuer Bahn fuhren wir durch den Regenwald. 

In der Mitte angekommen machten wir den kleinen Tarzen Swing. Es hat sooo grossen Spass gemacht.. Nach dem langem Superman Swing (1,2 km) der uebrigens total an der Brust weh tat, aber trotzdem schoen war fuhren wir zurueck ins Hostel wo wir uns in einem guenstigem Restaurant zu Abend assen. Wir machten uns noch einen schoenen Abend auf dem Balkon des Hostels und gingen dann schlafen um am naechten Morgen fit zu sein. 

Um 7 Uhr morgens kamen wir im Nebelwald von Monte Verde an. Es war regnerisch und unglaublich gruen. Gruen Gruen Gruen wohin man schaute. Auf allen Blaettern lag ein glaenzender Feuchter Film. Es war so schoen.

Wir waren alle total ueberwaeltigt von dieser atemberaubend schoenen Natur. Soetwas hatte noch keiner von uns jeh gesehen. Es war schoener als jeder Film, jedes Foto und jeder Geruch. Es roch nach Blumen und Regen. Nach einem richtig gutem Raumduftspray mit dem Duft von Regenwald. Tiere sahen wir leider nicht so viele, dafuer umso mehr Pflanzen in knalligen Farben. Die Baeume waren moos-und pflanzenbewachsen und herunter hingen meterlange Lianen. Der Boden war feucht, rutschig und mit Baumwurzeln bewachsen. Der Nebelwald selbst ist der dichtbewachsenste Wald in Costa Rica. Wir entschieden uns fuer den langen Weg (5 km), der eigentlich fuer einen Spaziergang von 4 Stunden gedacht ist. Wir hatten aber nur eine Stunde, weil der Bus um 9:00 losfuhr zum Bungeejumpen. Also rannten wir. 4km-Lauf durch den puren Regenwald im Regen. 

Nach einem schnellen fruehstueck ging es gleich wieder los zum Bungeejumping und Tanzanswing. Wir waren super aufgeregt alle. Georg hatte am wenigsten Schiss, aber mir rutschte das Herz in die Schuhe als ich an den Absprung dachte. Angekommen auf der Plattform wurden wir ueber alles aufgeklaert.

dann wurden wir in die Mitte der Seilbahn gefahren. Zu 3 waren wir auf der Trageflaeche zusammen mit den beiden Maennern die uns sicherten. 143 Meter ueber den Boden..

Ich kam als ersten dran. Der Klettverschluss wurde geschlossen und fest an meinen Fussknoecheln befestigt. Handschuhe und Helm aufgesetzt. Die Kamera auf dem Helm wurde angemacht und dann stand ich am Abgrund. Im letzten Moment dachte ich "Ich kann es doch nicht. Ich brech das ab. NO PUEDO!" Dann wurde runtergezaehlt. 5, 4, 3. Und dann gaben mir die Maenner einen kleinen Stoss und ich sprang. Es war ein unglaubliches Gefuehl. Die ersten 3 Sekunden freier Fall, alle Gedanken weggeflogen und nur noch weich und fliegend fuehlen. Ich fuehlte mich unglaublich, es ist schwer zu beschreiben. Adrenalin pur! unten angekommen wurde ich noch 3x wieder zurueckgeschleudert und hing dann erstmal. In diesem Moment hatte ich Angst. Ich hangelte mich zum anderen Seil, um die Karabinerhaken an meinem Bauch zu befestigen, um wieder hochzukommen. Langsam wurde ich dann wieder hochgezogen. Da hatte ich ploetzlich Angst und wollte so schnell wie moeglich wieder hoch. Voll beeindruckt stand ich dann wieder auf der Kontruktion. Ich lachte und war gluecklich und irgendwie im Rausch. Den Tarzanschwung wollte ich dann nicht mehr machen. Ich fand das reichte fuer diesen Tag. Zurueck im Haus sahen wir uns die Videos von den Helmen an und kauften es anschliessend. Wir waren alle uebergluecklich!

Zurueck im Hostel checkten wir aus und fuhren machten wir uns um 14 Uhr auf dem Heimweg nach Hause nach San Ramon. Es waren 2 wunderbare Tage und wenn ich jetzt zurueckdenke, faengt mein Herz wieder an zu schlagen.

Unsere erste Quinceañera

Obwohl wir das Maedchen gar nicht kannten gingen wir am Samstag zu einem 15. Geburtstag mit der Familie. Es war total schoen, das Maedchen, namens Valeria, sah aus wie eine Prinzessin. Es war Essen und trinken und spaeter wurde einfach nur total abgefeiert. Alle waren gut drauf, es wurde Limbo gemacht und eine Gruppe von Musikern kam, die Trommeln, Floeten und andere Instrumente spielten. Alle waren gut drauf und es machte totalen Spass. Es gab eine Pinjata und spater am Abend fuhren wir wieder nach Hause, stolz endlich mal eine Quinceañera gesehen zu haben :)