Gleich am ersten Tag erlebe ich mega das krasse Abenteuer -> als ich ankam und meine Koffer ablegte gingen wir die Omi besuchen!!! 

 

Scherz. Das war nicht das Abenteuer, aber das war sehr süß. Meine Familie unterhielt sich, aber ich verstand nur wenige Wörter. Trotzdem fühlte ich mich nicht wirklich ausgeschlossen. Sie versuchten immer wieder mir etwas zu erklären und mir die Dinge klar zu machen. Zum Glück kann Valeria Englisch sprechen, sonst wäre ich wirklich aufgeschmissen. 

 

So und nun zum Abenteuer: Meine Schwester fragte mich, ob ich oft in die Kirche gehe. Und dann stiegen wir ins Auto. Also dachte ich wir fuhren in die Kirche. Aber es ging gar nicht in die Kirche sondern zum angeln! Nach einer halben Stunde Autofahrt kamen wir auf einem Hügel an. Dort stand ein Restaurant und mehrere Teiche, in denen Fische schwammen. Erst dann checkte ich erst was wir vorhatten! Truchas fangen! :D 

Wir holten und drei angeln und warfen den Köder aus. Nach 3 Sekunden biss ein Fisch bei mir an und ich zog in voller Aufregung aus dem Wasser! Valeria fragte mich, ob er sterben oder weiterleben soll. Ich sagte er soll weiterleben. Dann kam ein kleiner Junge, etwa 7 Jahre, packte den Fisch und riss ihm die Kiemen raus!!! Ich war natürlich total erschrocken! Der Junge sagte nur, dass er sterben musste. Wirklich krass! Nach einem kleinen Spaziergang zum Fluss und ein bisschen Fußball spielen saßen wir kurze Zeit später im Restaurant. Die Mami fragte mich, ob ich den vorhin gefangenen Fisch essen möchte. Ich konnte nicht! Aber Vale und Danni aßen den Fisch. Zuerst dachte ich natürlich: was für eine Tierquälerei aber spöter wurde mir klar, dass das eigentlich total natürlich ist! Wenn du Fleisch isst, solltest du dir auch ansehen können wie das Tier stirbt. Wenn du kein Fleisch isst, musst du es eben nicht. Und da fiel mir auf, dass wir Deutschen komplett den Bezug zu unserem Essen verloren haben!.. Eine große Erkenntnis!

Heute fuhren wir in meine künftige Schule. Dort hatte ich Anprobe für meine Schuluniform. Auf dem Bild habe ich nur die Muster an. Meine eigentliche Schuluniform ist teracotta und wird geschneidert. Ich bekomme sie erst in einem Monat. Solange trage ich ein hellblaues Hemd mit einer Jeans. Die Weste sieht etwas komisch aus. Vale meinte, das liegt daran, dass Chickas aus Europa insgesamt eine größere Oberweite haben. :D Ich wurde in der Schule angemeldet. Weil hier noch Sommerferien sind, gehe ich erst ab Montag in die Schule. 

Am Nachmittag fuhren wir mit zwei Freunden in den Regenwald. Übrigens: Taxifahrten, Fast Food, Süßigkeiten und Zigaretten sind hier sehr günstig. 

Wir stiegen den Berg hinauf, vorbei an Kaffeepflanzen und brüllenden Affen. Die Aussicht oben war atemberaubend. Die Fotos geben die Realität nicht annähernd wieder! 

Wir sahen eine lustige Spinne, die Fledermausflügel hatte :D Abends aßen wir Papa Frittas mit flüssigem Käse und Tomaten (Papas mono) und sahen uns einen Film an. Ich bin immer ziemlich müde, weil ich ja sozusagen den ganzen Tag spanisch lerne. 

Meine erste Schulwoche

Mein erster Schultag war ziemlich entspannt. Meine Eltern fuhren mich zu Maria, einer Freundin von Vale und meiner künftigen Klassenkameradin. Joselin leiht mir für den ersten Monat eine blaue Uniform, weil meine erst in drei Wochen fertig ist. Dann gingen wir zusammen in die Schule. Meine Schule heißt Instituto Superior Julio Acosta García und ist circa 600m von meinem Haus entfernt. Sie ist ungefähr 60 Jahre alt und sieht demenstsprechend aus. Die Tische, Stühle und Schränke sind total abgenutzt, einige Bodenziegel fehlen, die Wände sind grau und es gibt keine Schulbücher. Trotzdessen ist die Atmosphäre mit Deutschland kaum zu vergleichen: alle sind happy und die Schüler haben ein super gutes freundschaftliches Verhältnis mit den Lehrern. In Deutschland kaum vorstellbar: Schüler umarmen die Lehrer, Hausmeister und Sekretäre und geben ihnen Küsschen auf die Wange! Es waren alle sehr interessiert an mir und bewunderten meine blonden Haare. Sie stellten mir viele Fragen und waren von Anfang an total offen und geduldig mit mir. Die meisten können kein Englisch, also muss ich spanisch sprechen! Der Unterricht ist sehr gesprächig. In den meisten Fächern steht der Lehrer einfach nur vorne und hält einen langen Vortrag. Trotzdem werden viele Späße gemacht und gelacht. Es ist eine lockere Stimmung. Aber nur wenn ich mich ganz doll anstrenge verstehe ich grob worum es überhaupt geht. Die Schule gefällt mir super gut. Insgesamt ist sie aber auch ziemlich anstrengend und ermüdend, weil ich quasi den ganzen Tag höre&lerne, höre&lerne. Die erste Stunde beginnt immer um 07:00 und zwei Tage die Woche habe ich bis 16:40 Unterrricht. Dafür habe ich donnerstags erst zur 5. Stunde. Also: ausschlafen! Jetzt will ich umbedingt ganz schnell español lernen, damit ich mich endlich mal normal unterhalten kann ohne Verständigungsprobleme!
Ein Graffiti in San Ramón; Costa Rica, Alemania, Mexico
Ein Graffiti in San Ramón; Costa Rica, Alemania, Mexico

San Ramón ist eine mittelgroße Stadt in der Provinz Alajuela. Sie dehnt sich über 1,29 km² aus und ist mit 10.710 Menschen bevölkert. Mittelpunkt ist die große katholische Kirche, an der ein zentraler Park grenzt. Hier treffen sich tagtäglich jung und alt um Musik zu machen, sich zu unterhalten oder einfach Zeit miteinander zu verbringen. Der Park ist ein sehr beliebter Treffpunkt. Ich bin immernoch total fasziniert davon, dass die Papagein hier frei herumfliegen:

ein lustiger Tag im Park
ein lustiger Tag im Park

Mein Wochenende war spitze: Samstag Maria's Geburtstag mit einer Gruppe singenden Mexikanern und vielen lieben Leuten. Sonntag einen Besuch in Puntarenas bei den Verwanden. Puntarenas ist eine Halbinsel, ca eine Stunde Autofahrt von San Ramón entfernt. Trotzdem ist es dort viel wärmer. Tagsüber und nachts durchgehend umdie 30°C. Das Haus war wunderschön. Der Garten ein Traum! Pool, Chilllounge mit Küchenausstattung, Grill, Palmen. Ein richtiges Paradies. Ich lernte die Tante von Erick kennen und den Cousin und die Cousine von Vale und Danni. Alle total liebe Menschen. Nachmittags fuhren wir an den naheliegenden Strand zu baden. Das Wasser war superwarm und der Strand auch wunderschön..

Die Schule läuft auch gut. Meine Klassenkameraden sind total lustig und nett. Es bringt mega Spass denen was beizubringen, weil sie alle sehr interessiert sind. Ich habe sie jetzt schon sehr lieb gewonnen. In der Schule selbst arbeiten wir ziemlich viel. Also eigentlich schreiben wir nur den ganzen Tag, weil wir die Kopien immer bezahlen müssen. Also wird uns sehr viel diktiert und auch Hausarbeiten "Extraclase" aufgegeben. Das ist schon manchmal ein bisschen lästig. Aber alles im allen läuft es sehr gut.